Zwei neue Veröffentlichungen zum Thema Übertragungs- und Verteilnetzbetreiberkoordination als Ergebnis der Mitarbeit von ACS am ISGAN WG6
Das International Smart Grid Action Network (ISGAN) ist eine internationale Plattform für Experten zur Entwicklung und zum Austausch von Wissen und Fachkenntnissen über smarte und flexible Stromnetze der Zukunft. Die nationalen Experten von ISGAN kommen aus 26 Ländern und umfassen Ingenieure, Wissenschaftler sowie Führungskräfte und Entscheidungsträger aus Industrie und Politik. In Zusammenarbeit mit der International Energy Agency (IEA) engagiert sich ISGAN für die Identifizierung fortschrittlicher Technologien und Betriebskonzepte. Innerhalb von thematisch geclusterten Arbeitsgruppen wird ein internationaler Wissensaustausch gefördert und eine Koordination zwischen Interessensgruppen ermöglicht. RWTH beteiligt sich mit ACS und IAEW an der Arbeitsgruppe 6 "Power Transmission & Distribution Systems".
Die Interaktion und Koordination zwischen Übertragungs- und Verteilnetzen wird immer relevanter, da durch die Stilllegung von Großkraftwerken und den Ausbau von Erzeugungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien Flexibilitätspotentiale vom Übertragungs- in das Verteilnetz verschoben werden. Zur Aufrechterhaltung eines sicheren Netzbetriebs ist es folglich nicht nur notwendig, sondern möglicherweise auch ökonomisch und ökologisch vorteilhaft, eine koordinierte Interaktion zwischen Übertragungs- und Verteilnetzen anzustreben. Eine koordinierte Interaktion könnte zukünftig zur Erbringung von Systemdienstleistungen, zum im Rahmen des Netzengpassmanagements oder zur Reduktion von Netzverlusten genutzt werden.
Den Vorteilen und Chancen einer koordinierten Interaktion zwischen Übertragungs- und Verteilnetz steht ein, aus heutiger Sicht, geringer Umsetzungsgrad gegenüber. ACS und IAEW haben ein Diskussionspapier zu den Herausforderungen und Hürden der Implementierung von Interaktionskonzepten erarbeitet. Hierzu wurden nationale und internationale Forschungsprojekte auf EU-Ebene detailliert analysiert und Experteninterviews mit ausgewählten Ansprechpartnern der Forschungsprojekte durchgeführt.